MARTE MEO®
IN DER VERUS BONIFATIUS KLINIKWAS BEDEUTET THERAPIE ODER BERATUNG NACH DER MARTE MEO® METHODE?
Marte Meo® ist aus dem Lateinischen abgeleitet und heißt „Aus eigener Kraft“. Die Methode ist konsequent ressourcen- und entwicklungsorientiert, das heißt, die betreffenden Personen werden eingeladen, eigene Fähigkeiten wahrzunehmen und mit individueller Unterstützung weiter zu entwickeln.
Marte Meo® Therapie oder Beratung umschreibt eine therapeutische oder beratende Einzelbehandlung. Es wird mit sehr kurzen Videoaufzeichnungen (3-5 Minuten) aus dem Alltag der betreffenden Personen gearbeitet. Die Personen erstellen die zuvor vereinbarten Aufnahmen selbst und übergeben diese an die speziell ausgebildeten Marte Meo® TherapeutIn.
Durch eine sogenannte Interaktionsanalyse des Videomaterials wird der aktuelle Entwicklungsstand der Kommunikation deutlich, welcher sich über nachfolgende Termine im Verlauf eines individuell zugeschnittenen Prozesses positiv verändern kann.
WANN WIRD EINE THERAPIE ODER BERATUNG NACH DER MARTE MEO® METHODE EMPFOHLEN?
Ein Marte Meo® Therapie- oder Beratungsprozess zielt allgemein auf besser gelingende Interaktionen im Alltag der betreffenden Personen.
Die einzelnen Schritte der videobasierten Methode dienen vor allem der Wahrnehmung bereits vorhandener -bislang eher intuitiv angewandter- Elemente des eigenen kommunikativen Verhaltens. Die Entwicklung weiterer Kompetenzen in Interaktionen sind ebenfalls häufig wichtig, z.B erweiterte elterliche Kommunikationsfähigkeiten.
Auch bei bereits auftretenden Verhaltensauffälligkeiten von Kindern kann von speziell ausgebildeten Marte Meo® Fachkräften durch die Videoaufnahmen die hinter dem auffälligen Verhalten stehende Entwicklungsbotschaft des Kindes sichtbar gemacht werden.
Für den Therapie- oder Beratungsprozess werden vorab immer einzelne geeignete Sequenzen aus den Aufnahmen herausgesucht, mit denen konkrete Gefühle, Bedürfnisse und der aktuell beobachtbare Umgang damit gezeigt und besprochen werden können.
Der Marte Meo® Prozess baut fortlaufend auf die bewusste Wahrnehmung gelingender Momente und die entsprechenden Informationen über die entwicklungspsychologischen Zusammenhänge von Beziehung, Bindung und Autonomie anhand konkreter Aufnahmen des eigenen Kindes. In jedem Termin findet intensiver Austausch über die jeweiligen Inhalte mit den betreffenden Personen unter Einbezug der Bilder statt.
Marte Meo® unterstützt gleichzeitig auch präventiv die Entwicklung gelingender Kommunikation in unterschiedlichsten Lebensphasen und Situationen.
Überall wo Menschen miteinander kommunizieren, sei es im familiären, schulischen, aber auch im beruflichen Alltag tragen die Marte Meo® Kommunikationsfertigkeiten zu einem wertschätzenden Miteinander bei.
WIE IST DIE MARTE MEO® METHODE ENTSTANDEN?
Maria Aarts begründete die Marte Meo® Methode vor über 40 Jahren.
Die „Entwicklung aus eigener Kraft“ im eigenen Tempo und aus eigenem Potential steht seitdem im Fokus aller Überlegungen.
In der kindheitspädagogischen Arbeit ist die Methode seit mehr als 20 Jahren ein geschätzter praxisorientierter Bestandteil. Bis heute entwickeln sich die Ansätze der Methode stets weiter und werden mittlerweile sehr vielfältig in Arbeitsbereichen aller Altersgruppen angewandt. Einige Beispiele neben den Kindertagesbetreuung und der Schule sind die Arbeit mit behinderten Menschen, die Frühförderung, die Kinder- und Jugendhilfe, jegliche Form von Pflegediensten, sowie die Arbeit mit SeniorInnen, besonders an Demenz erkrankte Personen.
Ein weiterer Zweig entwickelt sich vermehrt in den letzten Jahren in Coachingprozessen von Unternehmen. Ein Marte Meo® Coaching betont und trainiert die bedeutsamen Kompetenzen im zwischenmenschlichen Bereich („soft skills“) bei den Mitarbeitenden. In Organisationen, wo Marte Meo® Grundhaltungen gelebt werden, ist daher oft hohe Zufriedenheit, überdurchschnittliche Motivation und persönliches Engagement zu beobachten. Marte Meo® wird im Führungskontext gern als „Burn out Prophylaxe“ bezeichnet.
WARUM MARTE MEO®?
Der Erfolg von Marte Meo lässt sich vor allem durch den konsequenten Perspektivwechsel in den positiven Blick erklären, der sich von Beginn an vollzieht. Bereits bei der ersten Betrachtung einer Situation oder einer Aufnahme steht die Idee, jegliche Probleme als „noch nicht gemachte (oder verloren gegangene) Entwicklung“ ein zu ordnen. Die moderne Hirnforschung (Neurobiologie) untermauert die Theorie des lebenslangen Lernens, so dass es auch aus wissenschaftlicher Sicht sinnvoll ist, vom Fokus auf das Problem weg zu gehen und stattdessen dahin zu schauen, wo konkret die Möglichkeit der nächsten Entwicklung der Personen sein könnte.
Der erste Schritt liegt immer in der Konzentration auf bereits sicher entwickelten Fertigkeiten der betreffenden Personen. Erst wenn durch die ausgewählten Videosequenzen deutlich geworden ist, wann und warum Interaktionen individuell bereits jetzt gut gelingen, kann die Entwicklung neuer Elemente im Kommunikationsverhalten angeknüpft werden.
Das Hervorheben (kleinster) positiver Kompetenzen erhöht das Selbstwertgefühl und stärkt ein positives Selbstbild. Die entstehende Hoffnung, dass aufgrund vorhandener eigener Fertigkeiten Veränderung immer möglich ist, gibt vielen Betroffenen die Energie, Kraft und Mut, etwas Neues überhaupt noch einmal zu versuchen.
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